Hallo Nico, hallo Holger,
gut, dass ihr euch frühzeitig mit dem Thema Crosslinking beschäftigt. Ich versuche mal, ein paar allgemeine Informationen zusammenzufassen, die vielleicht für euch beide hilfreich sind:

Crosslinking (CXL) ist aktuell die einzige etablierte Methode, mit der sich das Fortschreiten des Keratokonus in fast allen Fällen wirksam bremsen oder stoppen lässt. Die Hauptwirkung besteht darin die betroffenen Hornhautstellen zu stabilisieren, so dass der Keratokonus nicht weiter voranschreitet.
Die Sicht wird durch das CXL nicht verbessert! Es kann zufällig etwas besser werden, aber auch zufällig hinterher schlechter sein. Es gibt Praxen/Kliniken, die das CXL zusammen mit refraktiven Methoden zur Verbesserung der Sicht anbieten.

Klinikwahl: In Hamburg werden Crosslinking-Eingriffe z. B. in der Klinik Rothenbaum, in der Augenklinik Farmsen, und einigen weiteren Praxen/Kliniken durchgeführt (z.B.
https://klinikradar.de; Internet-Suchmaschienen (Google, Bing, Meta, Duck, etc). Wichtig ist weniger der Name der Praxis/Klinik, sondern dass ein Team vorhanden ist, das regelmäßig Crosslinkings macht und Erfahrung mit Keratokonus hat. Es lohnt sich, vorab zu klären, wie oft solche Eingriffe dort tatsächlich durchgeführt werden und wie die Nachsorge organisiert ist.

Diagnose und Kosten:
Die Diagnose Keratokonus wird in der Regel über eine Hornhauttopographie gestellt. Viele niedergelassene Augenärzte haben die Geräte nicht, dann erfolgt die Abklärung in einer spezialisierten Klinik oder Praxis.
Die Diagnosestellung selbst ist normalerweise eine Kassenleistung, sobald ein Verdacht auf Keratokonus besteht.
Das Crosslinking ist seit einigen Jahren eine Kassenleistung für gesetzlich Versicherte. Im Allgemeinen hängt die Kostenübernahme für Crossliniking an bestimmten medizinischen Bedingungen. Daher ist es leider nicht ungewöhnlich, dass Kliniken das Verfahren zusätzlich zur Kassenleistung auch als Selbstzahlerleistung anbieten. Es lohnt sich, VOR BEGIN DER BEHANDUNG bei der eigenen Krankenkasse nachzufragen und sich SCHRIFTLICH eine Kostenübernahme zusichern zu lassen.

Kontaktlinsen: Dass harte Kontaktlinsen am Anfang ungewohnt oder störend wirken, ist normal. Viele Patienten gewöhnen sich nach einer Weile daran, andere probieren spezielle Linsentypen (z. B. formstabile Linsen mit größerem Durchmesser, Hybridlinsen oder Sklerallinsen), wenn der Komfort nicht passt.
Mein Tipp: Fragt bei beiden Kliniken direkt persönlich nach, wie ihre Abläufe beim Crosslinking sind (Wartezeiten, Nachsorge, Kostenregelung). Parallel lohnt sich immer ein Anruf bei der Krankenkasse, um die Übernahme schriftlich abzuklären. Um ein Vertrauensverhältnis zur Praxis/Klinik aufzubauen ist es hilfeich, sich im Vorfeld ausführlich Beraten zu lassen.
Viele Grüße